Seit Jahrzehnten erweist sich das 1895 erschienene Werk als eine der stärksten Anregungen für Psychologie und Soziologie. Darin vertritt der französische Arzt Le Bon (1845 - 1931) provozierende, aber noch bis heute aktuelle Thesen. Basierend auf historischen Fallbeispielen nimmt Le Bon etwa an, dass · die Masse im Gegensatz zum Individuum ihre Kritikfähigkeit verliert und sich affektiv verhält · der Mensch in Massensituationen leichtgläubiger und damit anfällig für psychische Ansteckung ist · die moralischen Urteile der Masse unabhängig vom Intellekt oder der Herkunft ihrer Mitglieder sind.
Klappentext zu „Psychologie der Massen “
»Die Massen sind so etwas wie die Sphinx der antiken Sage: man muss die Fragen, die ihre Psychologie uns stellt, lösen und darauf gefasst sein, von ihnen verschlungen zu werden.«Mit seinem Buch »Psychologie der Massen«, das 1895 in der französischen Originalfassung und 1908 erstmals auf Deutsch, in der vorliegenden Übersetzung von Rudolf Eisler, erschien, wurde Le Bon zum Begründer der Massenpsychologie und zum bedeutenden Wegbereiter soziologischer wie psychologischer Forschungen. Er vertritt die Auffassung, dass die Masse, auch bei Angehörigen der Hochkultur, die Kritikfähigkeit und damit auch die »Individualität« des Einzelnen verwischt: Der einzelne Mensch verliere sich in der Masse und verhalte sich rein affektiv; die Massensituation an sich löse Leichtgläubigkeit aus und unterliege den Gesetzen der psychischen Ansteckung. Für den Führer, der die Massen zu lenken verstehe, sei es daher ein Leichtes, sie zu beherrschen - ein Ansatz, der in der Rückschau geradezu prophetisch wirkt.
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