Ukraine, 90er Jahre. Große Party der Freiheit. Manche tanzen und fressen oben auf dem...
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Ukraine, 90er Jahre. Große Party der Freiheit. Manche tanzen und fressen oben auf dem Trümmerhaufen der Sowjetunion, andere versuchen noch, ihn zu erklimmen. Auch Samira. Mit sieben Jahren macht sie sich auf die Suche nach Freiheit und Wohlstand. Während teure Autos die Straßen schmücken, lebt Samira mit ein paar anderen Kids in einem Haus, wo es keinen Strom, kein warmes Wasser und kein Klo gibt. Aber es geht ihr bestens. Sie hat ein eigenes Sofa zum Schlafen und eine fast erwachsene Freundin, die ihr alles beibringt. Außerdem hat sie einen Job, und den macht sie gut: betteln. Niemand kann diesem schönen Kind widerstehen, auch Rocky nicht. Er nennt sie Kukolka, Püppchen. Wenn Kukolka ihn lange genug massiert, gibt er ihr sogar Schokolade. Alles scheint perfekt zu sein. Doch Samira hält an ihrem Traum von Deutschland fest. Und ihr Traum wird in Erfüllung gehen, komme, was wolle.
Lana Lux hat einen gnadenlos realistischen Roman über Ausbeutung, Gewalt und Schikane geschrieben, über ein Leben am Rande der Gesellschaft, geführt von einer Heldin, die trotz allem schillernder nicht sein könnte.
Lana Lux, geboren 1986 in Dnipropetrowsk/Ukraine, wanderte im Alter von zehn Jahren mit ihren Eltern als Kontingentflüchtling nach Deutschland aus. Sie machte Abitur und studierte zunächst Ernährungswissenschaften in Mönchengladbach. Später absolvierte sie eine Schauspielausbildung am Michael Tschechow Studio in Berlin. Seit 2010 lebt und arbeitet sie als Schauspielerin und Autorin in Berlin. 2017 erschien ihr vielbeachtetes Debüt "Kukolka", das in mehrere Sprachen übersetzt wurde, 2020 ihr neuer Roman "Jägerin und Sammlerin".
- Autor: Lana Lux
- 2017, 1, 375 Seiten, Masse: 13,9 x 22,2 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Aufbau-Verlag
- ISBN-10: 3351036930
- ISBN-13: 9783351036935
- Erscheinungsdatum: 18.08.2017

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Xirxe, 20.07.2018
Es gibt Bücher, die verschlagen einem die Sprache, machen einen atemlos. Aus Begeisterung, Faszination und/oder Entsetzen. Letzteres trifft auf Kukolka zu, denn die Geschichte, die hier erzählt wird, ist so grausam, dass ich mir immer wieder wünschte, sie sei reine Phantasie. Vermutlich bleibt es bei einem frommmen Wunsch.
Die siebenjährige Samira flieht aus dem Waisenhaus, in dem sie (wie auch die anderen Kinder) eher als lästige Objekte wie als zu umsorgende Lebewesen behandelt werden. Schikanen und Schläge sind an der Tagesordnung, und als ihre beste Freundin Marina von deutschen Eltern adoptiert wird, beschliesst Samira, ihr nachzureisen. Sie gerät an Rocky, der sie unter seine Fittiche nimmt, und sie, wie auch andere Kinder und Jugendliche, betteln, stehlen und arbeiten lässt, um damit sein Leben zu finanzieren. Doch Samira ist glücklich, denn endlich scheint sie frei zu sein und mit Rocky einen Menschen zu haben, der sich wirklich um sie kümmert. Mit dreizehn trifft sie Dima, einen jungen Mann, der von ihr ebenso fasziniert ist wie sie von ihm und sie tatsächlich nach Deutschland bringt. Samira scheint fast am Ziel, doch ihr Glück währt nicht lange.
Es ist eine Geschichte, wie man sie vermutlich schon unzählige Male in der Kurzversion im Fernsehen gesehen oder in irgendwelchen Zeitschriften gelesen hat. Doch hier wird das Erlebte aus der Perspektive eines betroffenen Kindes geschildert, das einen scheinbar unverrückbaren Glauben an das Gute im Leben hat - und im Menschen. Sie wird ausgebeutet, verraten und missbraucht - und dennoch bleibt sie im Grunde ihres Wesens eine Optimistin.
Bei einer derartigen Geschichte und einer solchen Heldin besteht die Gefahr, dass das Ganze schnell kippt: in eine allzu mitleidsvolle, vielleicht schon kitschige Gefühlslage. Doch der Autorin gelingt das Kunststück, die Sprache dieser Heldin so natürlich wiederzugeben, als stünde sie neben einem und würde alles direkt erzählen, ohne Bitterkeit, einfach grausam-sachlich: "Ich sollte ihn mit beiden Händen reiben. Rocky sagte, er braucht das. Das wäre das Mindeste, was ich für ihn tun kann, um ihm Schmerzen zu nehmen und damit er sich erholen kann. Er sagte, es wäre gut, wenn ich früh lerne, wie ein männlicher Körper funktioniert und wie man einem Mann Freude bereitet. Denn irgendwann würde ich einen Freund haben, und er würde enttäuscht sein von mir, wenn ich keine Erfahrung habe. Er sagte, dass er mir einen Gefallen tut, indem er mir das alles beibringt."
Keine Gute-Laune-Literatur, aber eine äusserst intensive und berührende Lektüre! -
5 Sterne
4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Jennifer H., 05.09.2017 bei Weltbild bewertet
Die Geschichte des neunjährigen Romamädchens Samira ist eine bis ins Mark erschütternde, weil diese gnadenlos realistisch erzählt wird.
Worum geht's?
Samira ist 9 Jahre alt, als sie aus dem ukrainischen Waisenhaus "Sonnenschein" flieht, um ein besseres Leben führen zu können. Doch die Flucht und das folgende Leben als Bettlerin und Sängerin auf der Strasse ist alles andere als leicht. Rocky gibt Samira und all den anderen Strassenkindern gegen Geld ein Zuhause. Für den schmierigen sowie spielsüchtigen Ersatzvater ist Samira wegen ihrer Schönheit wie ein Sechser im Lotto. Fortan erbettelt und ersingt das kleine "Zigeunermädchen" am meisten Geld und darf in Rockys abgeranzter Wohnung sogar auf dem Sofa schlafen. Doch Samira will raus aus diesen menschenunwürdigen Lebensumständen und ihre Freundin Marina in Deutschland besuchen. Der Mann, der ihr das ermöglichen wird, heisst Dima und ist auf Anhieb in die puppenhafte Erscheinung von Samira vernarrt. Bald nimmt er sie zu sich und kauft ihr Kleider und vieles mehr. Doch um welchen Preis? Denn hinter seiner hilfsbereiten wie verständnisvollen Art steckt Kalkül. Er will Samira gefügig machen und schafft sie zwar nach Deutschland, aber geradewegs in die Zwangsprostitution.
Meinung
Lana Lux' Roman ist nichts für schwache Gemüter, weil er die ungeschönte Wahrheit in der Figur Samiras abbildet und damit den Opfern von Ausbeutung und Gewalt ein Gesicht gibt. In frappierend realistischer und damit derber Sprache nähert sich die Autorin ihrer Protagonistin an. Alles kommt klar und verletzend brutal zur Sprache, so dass der Leser mehr als einmal kräftig schlucken muss, um das ungerechte und abscheuliche Leid zu ertragen. So bunt und aufgeweckt das Buchcover daherkommt, so erschütternd ist der Buchinhalt. Samiras Lebensgeschichte ist eine negative Endlosspirale, die aufhorchen lässt, gerade im ach so sicheren und zivilisierten Westeuropa. Unwillkürlich fragt man sich, wie solch inhumane Zustände noch Bestand haben können. Traurigkeit und Hilflosigkeit stellen sich ein. Auch wenn ich das ein oder andere Mal arg mit dem Plot und Samiras Schicksal zu kämpfen hatte, so habe ich das Buch doch beenden können und bin froh, dass es solch wachrüttelnde Literatur noch gibt.
Fazit
Ein durchweg authentisches Buch, das mitreisst und zugleich schockiert. Diese Lektüre geht unter die Haut.
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