Empfindliche Wahrheit
Thriller. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimi-Preis; International 2014 (2. Platz)
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Produktinformationen zu „Empfindliche Wahrheit “
Hochaktuell und brisant: Der neue John le Carré stieg in England sofort auf Platz 1 der Bestsellerlisten!Auf Gibraltar findet eine geheime Anti-Terror-Operation statt: Ein islamischer Waffenkäufer soll entführt werden, Drahtzieher sind ein Mitglied der britischen Regierung und der Chef einer Sicherheitsfirma. Doch an der Sache ist etwas oberfaul und soll offensichtlich vertuscht werden…
Klappentext zu „Empfindliche Wahrheit “
In der britischen Kolonie Gibraltar findet eine streng geheime Anti-Terror-Operation statt: Ein islamistischer Waffenkäufer soll entführt werden. Die Drahtzieher: Fergus Quinn, ein hochrangiges Regierungsmitglied, und Jay Crispin, Chef einer internationalen Sicherheitsfirma.Toby Bell, ein Mitarbeiter Quinns, stolpert über die geheime Aktion. Irgendetwas ist an der Sache faul und soll vertuscht werden. Seine Nachforschungen bringen ihn in eine gefährliche Lage. Toby muss sich zwischen seinem Gewissen und der Verpflichtung gegenüber dem britischen Geheimdienst entscheiden.
John le Carrés neuer Roman ist hochaktuell und brisant. In England stieg "Empfindliche Wahrheit" sofort auf Platz eins der Bestsellerliste ein.
Lese-Probe zu „Empfindliche Wahrheit “
Empfindliche Wahrheit von John le Carré1
In seinem Zimmer im zweiten Stock einer Bettenburg in der britischen Kronkolonie Gibraltar lief ein schlaksiger Mann Ende fünfzig nervös auf und ab. Seine sympathisch- rechtschaffenen Züge verrieten nicht nur den Engländer, sie verrieten auch ein erregbares Naturell, das sich hier auf eine harte Probe gestellt fand. Ein zerstreuter Professor, dachte man, wenn man ihn sah mit seiner leicht gebückten Haltung, den weit ausgreifenden Schritten und der widerspenstigen graumelierten Tolle, die er immer wieder gereizt mit dem Handrücken aus der Stirn schob. Nur ein ausgemachter Phantast wäre von allein darauf gekommen, dass dieser Mann, ein mittelhoher Beamter in einer der prosaischeren Abteilungen des britischen Außenministeriums, in einer Geheimmission von höchster Sensibilität unterwegs sein könnte.
Sein Vorname für diesen Zweck, wie er sich in regelmäßigen Abständen halblaut vorsagte, war Paul, und sein Nachname, nicht eben schwer zu merken, Anderson. Wenn er den Fernseher anschaltete, stand da: Willkommen, Mr. Paul Anderson. Lust auf einen Gratis-Aperitif in unserer Lord-Nelson-Klause! Das Ausrufezeichen anstelle des angebrachteren Fragezeichens erbitterte den Pedanten in ihm jedes Mal. Er trug den Hotelbademantel aus weißem Frotté, aus dem er seit Beginn seiner Klausur nicht herausgekommen war, außer für die Stunden, wenn er vergeblich Schlaf zu finden versuchte, und bei dem einen, einsamen Mahl, zu dem er sich außer der Zeit hoch ins Dachbistro gestohlen hatte, in das der Swimmingpool im dritten Stock des Nachbarhauses beizende Chlordämpfe entsandte. Wie vieles andere im Zimmer stank auch der Bademantel, der zu kurz für seine langen Beine war, nach kaltem Rauch und Lavendelspray.
... mehr
Beim Herumtigern ließ er seinen Gefühlen freien Lauf, ganz bewusst ohne die Zurückhaltung, die seinem offiziellen Ich sonst auferlegt war, so dass ihm aus dem mannshohen Wandspiegel, der in die Schottentapete geschraubt war, sein Gesicht bald in heller Ratlosigkeit, bald in finsterer Empörung entgegenblickte. Zwischendurch streute er auch Selbstgespräche ein, zur Erleichterung oder als Aufmunterung. Ebenfalls hörbar? Welche Rolle spielte das, wenn man in einem leeren Zimmer festsaß, als einzige Gesellschaft eine kolorierte Fotografie unserer lieben jungen Queen auf einem braunen Pferd?
Auf einem plastiküberzogenen Tisch lagen die Überreste eines Doppeldecker-Sandwichs, das schon ungenießbar angeliefert worden war; in der Flasche daneben dümpelte ein Rest lauwarmer Coca-Cola. So hart es ihn ankam, hatte er sich während der gesamten Zeit hier drin noch keinen Tropfen Alkohol gestattet. Das Bett, das er mehr als alles andere zu hassen gelernt hatte, bot Platz genug für sechs, aber sobald er sich darauf ausstreckte, schlug ein höllischer Rückenschmerz seine Klauen in ihn. Ein leuchtend roter Überwurf aus Kunstseide bedeckte es, und auf dem Überwurf lag ein unschuldig aussehendes Mobiltelefon, angeblich nach allen Regeln der Kunst verschlüsselt - nicht, dass er viel auf so etwas gab, aber bisher schien es nur zu wahr. Sooft er an ihm vorbeikam, heftete sich sein Blick mit einer Mischung aus Vorwurf, Sehnsucht und Resignation darauf.
Leider Gottes werden Sie während Ihrer Mission außer zu operativen Zwecken absolut unerreichbar sein, Paul, hört er wieder die umständliche südafrikanische Stimme von Elliot, seinem designierten Einsatzleiter. Sollte Ihren Lieben daheim während Ihrer Abwesenheit etwas zustoßen, was wir nicht hoffen wollen, ist ihr Ansprechpartner das Lagezentrum Ihres Ministeriums, das den Kontakt zu Ihnen herstellen wird. Drücke ich mich klar genug aus, Paul?
Es wird, Elliot. Es dauert, aber es wird.
Durch die angegrauten Stores des überdimensionalen Panoramafensters starrte er böse hinauf zu dem berühmten Felsen, der, gelblich blass, furchig und fern, zurückstarrte wie eine missbilligende Matrone. Zum wiederholten Mal sah er, aus Gewohnheit und Ungeduld, auf die fremde Uhr an seinem Arm und verglich sie mit der grünen Leuchtanzeige des Radioweckers neben dem Bett. Die Uhr - zerbeulter Stahl, schwarzes Zifferblatt
- war der Ersatz für die goldene Cartier-Uhr, die ihm seine geliebte Frau, die im Testament einer ihrer zahlreichen Tanten bedacht worden war, zur Silberhochzeit geschenkt hatte. Stopp, stopp, stopp! Welche Frau denn? Paul Anderson hat keine Frau, keine Tochter. Paul Anderson ist ein gottverdammter Eremit!
»Die können wir aber nicht anbehalten, Paul, wie würde das denn aussehen?«, mahnt die mütterliche Dame in seinem Alter, die ihn - hundert Jahre scheint ihm das her zu sein - in einem roten Backsteinhäuschen nahe Heathrow zusammen mit ihrer schwesterlichen Kollegin für den Part eingekleidet hat. »Mit diesen hübschen eingravierten Initialen auch noch. Sie müssten sagen, Sie hätten sie einem verheirateten Mann geklaut, stimmt's, Paul?«
Paul, Sportsmann, der er ist, lacht mit und schaut zu, wie sie auf einen Aufkleber Paul schreibt und seine goldene Uhr zusammen mit dem Ehering in eine Geldkassette einschließt, »bis zur Entwarnung«, wie sie sagt.
***
Wie in drei Teufels Namen bin ich überhaupt in dieser Drecksbude gelandet?
Bin ich gesprungen, oder bin ich gestoßen worden? Oder eine Mischung aus beidem?
Schildern Sie bei Ihren nächsten Runden durchs Zimmer möglichst lückenlos, was Sie dazu bringen konnte, Ihren seligen Alltagstrott gegen Einzelhaft auf einem britischen Kolonialfelsen zu vertauschen.
***
»Und wie geht's Ihrer armen lieben Gattin?«, fragt die hart an der Pensionsgrenze dahinschrammende Eisprinzessin aus der Personalabteilung (oder Human Resources, wie das neuerdings aus unerfindlichen Gründen heißt), nachdem sie ihn ohne ein Wort der Erklärung am Freitagabend, während alle braven Bürger heimwärts eilen, in ihre Gemächer zitiert hat. Die beiden sind alte Gegenspieler. Wenn sie etwas gemeinsam haben, dann das Gefühl, einer aussterbenden Art anzugehören.
»Danke, Audrey, ganz fabelhaft geht's ihr«, erwidert er in dem gesucht leichtherzigen Ton, den er bei lebensbedrohlichen Konfrontationen wie dieser anschlägt. »Sie ist mir lieb wie eh und je, aber gottlob nicht mehr arm.
Die Remission hält an. Und selber? Alles bestens, hoffe ich doch?«
»Das heißt, sie braucht Sie nicht unbedingt«, sagt Audrey, ohne auf seine liebenswürdige Nachfrage einzugehen.
»Das will ich nicht hoffen! Inwiefern?« - er hält das heitere Geplänkel bewusst aufrecht.
»Insofern, als ich Sie fragen wollte, ob ein paar hoch- geheime Auslandstage in sehr bekömmlichem Klima, vier oder allerhöchstens fünf, von irgendeinem Interesse für Sie sein könnten.«
»Wie der Zufall es will, sogar von beträchtlichem Interesse, danke, Audrey. Unsere erwachsene Tochter wohnt momentan bei uns, von daher könnte es kaum besser passen, zumal unsere Tochter Ärztin ist«, fügt er stolz hinzu, aber Audrey scheint nicht weiter beeindruckt von der Tüchtigkeit seiner Tochter.
»Ich weiß nicht, worum es geht, und ich brauche es auch nicht zu wissen«, beantwortet sie eine Frage, die er nicht gestellt hat. »Wir haben einen dynamischen jungen Staatsminister eine Etage höher, Quinn heißt er, vielleicht haben Sie ja von ihm gehört? Er möchte Sie sofort sprechen. Er ist ein neuer Besen, falls das noch nicht bis in die Ödenei der Notfalllogistik gedrungen ist, frisch aus dem Verteidigungsministerium zu uns gewechselt - nicht unbedingt eine Empfehlung, ich weiß, aber was will man machen.«
Was redet sie da für ein Zeug? Natürlich ist das zu ihm durchgedrungen. Er liest schließlich die Zeitung. Er sieht Newsnight. Fergus Quinn, Parlamentsabgeordneter, allgemein bekannt als Fergie, ist ein schottischer Streithammel, der selbsterklärte Primitivling in den Reihen von New Labour. Im Fernsehen gibt er sich vollmundig und beklemmend tatendurstig. Außerdem sieht er sich als die Geißel, mit der das Volk die Bürokraten von Whitehall züchtigt - aus der Distanz eine empfehlenswerte Tugend, aber nicht ganz so anheimelnd, wenn man selbst ein Beamter Whitehalls ist.
»Sie meinen jetzt auf der Stelle, Audrey?«
»So würde ich das Wort sofort verstehen, ja.«
Das ministeriale Vorzimmer ist leer, das Personal längst heimgegangen. Die ministeriale Mahagonitür, solide wie Eisen, steht einen Spalt offen. Klopfen und warten? Oder klopfen und drücken? Er versucht eine Kombination aus beidem, hört: »Stehen Sie nicht einfach nur da. Kommen Sie rein und machen Sie die Tür hinter sich zu.« Er tritt ein.
Der massige Oberkörper des dynamischen jungen Staatsministers ist in ein mitternachtsblaues Dinnerjacket gezwängt. Mit einem Handy am Ohr steht er vor einem offenen Marmorkamin, in dem rote Papierflammen züngeln. Wie im Fernsehen ist er auch in natura untersetzt, mit Stiernacken, kurzgeschorenem rötlichem Haar und dem Gesicht eines Boxers, aus dem zwei schnelle, gierige Augen blicken.
Das vier Meter hohe Gemälde an der Wand hinter ihm zeigt einen bestrumpfhosten Staatsmann des achtzehnten Jahrhunderts, eine Säule des Empire. Für einen despektierlichen Moment, Resultat seiner Anspannung, erscheinen ihm die beiden so unterschiedlichen Männer als ein und derselbe. Quinn mag sich als Mann des Volkes gerieren, aber das Schmollen privilegierten Missvergnügens ist bei beiden das gleiche. Beide benutzen sie das gleiche Standbein und haben das Knie des Spielbeins leicht angewinkelt. Ist der dynamische junge Minister im Begriff, einen Straffeldzug gegen die verhassten Franzosen anzuordnen? Wird er im Namen von New Labour gegen die Dummheit des johlenden Pöbels wettern? Weder noch. Mit einem kernigen »Ich melde mich dann, Brad« in sein Telefon stapft er zur Tür, sperrt sie ab und dreht sich mit Schwung um.
»Sie sollen ein erfahrener Diplomat sein, stimmt das?«, sagt er anklagend in seinem sorgsam kultivierten Glasgower Akzent, nachdem eine eingehende Musterung seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt zu haben scheint. »Ein kühler Kopf, was immer das heißt. Zwanzig Jahre diversester Auslandseinsätze, um Human Resources zu zitieren. Die Diskretion in Person, nervenstark. Große Töne. Nicht dass ich unbedingt alles glaube, was ich hier erzählt bekomme.«
»Offenbar meint es jemand gut mit mir«, erwidert er.
»Und Sie sitzen jetzt auf dem Trockenen. Der Gesundheitszustand Ihrer Frau hat Sie am Auslaufen gehindert, richtig?«
»Nur während der letzten ein, zwei Jahre, Herr Minister « - etwas pikiert über das auf dem Trockenen -, »und derzeit habe ich völlig freie Hand, sehr zu meiner Freude.«
»Und Ihre derzeitige Stelle? Erinnern Sie mich kurz.«
Er setzt dazu an, seine vielen hochwichtigen Aufgaben zu skizzieren, aber der Staatsminister fällt ihm ungeduldig ins Wort.
»Schon gut, schon gut. Folgendes: Haben Sie je irgendwelche direkten Erfahrungen mit Geheimdienstarbeit gemacht? Sie ganz persönlich?«, betont er, als hätte sein Gegenüber noch ein anderes, weniger persönliches Ich.
»Geheimdienstarbeit in welchem Sinn, Herr Minister? «
»Schlapphüte. Spionagegeschichten.«
»Leider nur als Konsument. Gelegentlicher Konsument. Des fertigen Produkts. Nicht des Entstehungsprozesses, wenn das Ihre Frage ist.«
»Auch nicht bei diesen diversesten Auslandseinsätzen, von denen so lapidar die Rede war?«
»Zu meinem Bedauern waren besagte Auslandseinsätze weitgehend ökonomischer, kommerzieller oder konsularischer Natur«, erklärt er - wie immer, wenn er sich in die Enge getrieben fühlt, nimmt er Zuflucht zu bombastischen Wendungen. »Was nicht heißt, dass ich nicht ab und an Einsicht in den einen oder anderen Geheimbericht hatte - aber nichts Hochkarätiges, muss ich gleich dazusagen. Darin erschöpfen sich meine Einblicke, fürchte ich.«
Aber den Staatsminister scheint dieser Mangel an konspirativer Erfahrung eher zu befriedigen, denn über seine breiten Züge huscht ein selbstgefälliges Lächeln.
»Aber Sie sind eine verlässliche Kraft, richtig? Unerprobt vielleicht, aber verlässlich.«
»So möchte man sich natürlich gern sehen« - bescheiden.
»Je mit Terrorismusbekämpfung zu tun gehabt?«
»Wie bitte?«
»Terrorismusbekämpfung. Ja oder nein?« - als hätte er einen Idioten vor sich.
»Ich fürchte, nein, Herr Minister.«
»Aber es ist Ihnen ein Anliegen? Ja?«
»Was genau jetzt, Herr Minister?« - so beflissen, wie er nur klingen kann.
»Das Wohlergehen unserer Nation, was denn sonst! Die Sicherheit unserer Staatsbürger, wo immer sie sich aufhalten. Unsere Grundwerte in stürmischen Zeiten. Unser - ja, unser Erbe, wenn Sie so wollen« - so wie er das Wort spricht, ist es eine Klatsche für die Tories. »Sie sind keiner von diesen schlappschwänzigen Liberalen, die heimlich finden, dass die Terroristen das Recht haben sollten, die Welt in die Luft zu jagen, oder?«
© Ullstein HC (Verlag)
Beim Herumtigern ließ er seinen Gefühlen freien Lauf, ganz bewusst ohne die Zurückhaltung, die seinem offiziellen Ich sonst auferlegt war, so dass ihm aus dem mannshohen Wandspiegel, der in die Schottentapete geschraubt war, sein Gesicht bald in heller Ratlosigkeit, bald in finsterer Empörung entgegenblickte. Zwischendurch streute er auch Selbstgespräche ein, zur Erleichterung oder als Aufmunterung. Ebenfalls hörbar? Welche Rolle spielte das, wenn man in einem leeren Zimmer festsaß, als einzige Gesellschaft eine kolorierte Fotografie unserer lieben jungen Queen auf einem braunen Pferd?
Auf einem plastiküberzogenen Tisch lagen die Überreste eines Doppeldecker-Sandwichs, das schon ungenießbar angeliefert worden war; in der Flasche daneben dümpelte ein Rest lauwarmer Coca-Cola. So hart es ihn ankam, hatte er sich während der gesamten Zeit hier drin noch keinen Tropfen Alkohol gestattet. Das Bett, das er mehr als alles andere zu hassen gelernt hatte, bot Platz genug für sechs, aber sobald er sich darauf ausstreckte, schlug ein höllischer Rückenschmerz seine Klauen in ihn. Ein leuchtend roter Überwurf aus Kunstseide bedeckte es, und auf dem Überwurf lag ein unschuldig aussehendes Mobiltelefon, angeblich nach allen Regeln der Kunst verschlüsselt - nicht, dass er viel auf so etwas gab, aber bisher schien es nur zu wahr. Sooft er an ihm vorbeikam, heftete sich sein Blick mit einer Mischung aus Vorwurf, Sehnsucht und Resignation darauf.
Leider Gottes werden Sie während Ihrer Mission außer zu operativen Zwecken absolut unerreichbar sein, Paul, hört er wieder die umständliche südafrikanische Stimme von Elliot, seinem designierten Einsatzleiter. Sollte Ihren Lieben daheim während Ihrer Abwesenheit etwas zustoßen, was wir nicht hoffen wollen, ist ihr Ansprechpartner das Lagezentrum Ihres Ministeriums, das den Kontakt zu Ihnen herstellen wird. Drücke ich mich klar genug aus, Paul?
Es wird, Elliot. Es dauert, aber es wird.
Durch die angegrauten Stores des überdimensionalen Panoramafensters starrte er böse hinauf zu dem berühmten Felsen, der, gelblich blass, furchig und fern, zurückstarrte wie eine missbilligende Matrone. Zum wiederholten Mal sah er, aus Gewohnheit und Ungeduld, auf die fremde Uhr an seinem Arm und verglich sie mit der grünen Leuchtanzeige des Radioweckers neben dem Bett. Die Uhr - zerbeulter Stahl, schwarzes Zifferblatt
- war der Ersatz für die goldene Cartier-Uhr, die ihm seine geliebte Frau, die im Testament einer ihrer zahlreichen Tanten bedacht worden war, zur Silberhochzeit geschenkt hatte. Stopp, stopp, stopp! Welche Frau denn? Paul Anderson hat keine Frau, keine Tochter. Paul Anderson ist ein gottverdammter Eremit!
»Die können wir aber nicht anbehalten, Paul, wie würde das denn aussehen?«, mahnt die mütterliche Dame in seinem Alter, die ihn - hundert Jahre scheint ihm das her zu sein - in einem roten Backsteinhäuschen nahe Heathrow zusammen mit ihrer schwesterlichen Kollegin für den Part eingekleidet hat. »Mit diesen hübschen eingravierten Initialen auch noch. Sie müssten sagen, Sie hätten sie einem verheirateten Mann geklaut, stimmt's, Paul?«
Paul, Sportsmann, der er ist, lacht mit und schaut zu, wie sie auf einen Aufkleber Paul schreibt und seine goldene Uhr zusammen mit dem Ehering in eine Geldkassette einschließt, »bis zur Entwarnung«, wie sie sagt.
***
Wie in drei Teufels Namen bin ich überhaupt in dieser Drecksbude gelandet?
Bin ich gesprungen, oder bin ich gestoßen worden? Oder eine Mischung aus beidem?
Schildern Sie bei Ihren nächsten Runden durchs Zimmer möglichst lückenlos, was Sie dazu bringen konnte, Ihren seligen Alltagstrott gegen Einzelhaft auf einem britischen Kolonialfelsen zu vertauschen.
***
»Und wie geht's Ihrer armen lieben Gattin?«, fragt die hart an der Pensionsgrenze dahinschrammende Eisprinzessin aus der Personalabteilung (oder Human Resources, wie das neuerdings aus unerfindlichen Gründen heißt), nachdem sie ihn ohne ein Wort der Erklärung am Freitagabend, während alle braven Bürger heimwärts eilen, in ihre Gemächer zitiert hat. Die beiden sind alte Gegenspieler. Wenn sie etwas gemeinsam haben, dann das Gefühl, einer aussterbenden Art anzugehören.
»Danke, Audrey, ganz fabelhaft geht's ihr«, erwidert er in dem gesucht leichtherzigen Ton, den er bei lebensbedrohlichen Konfrontationen wie dieser anschlägt. »Sie ist mir lieb wie eh und je, aber gottlob nicht mehr arm.
Die Remission hält an. Und selber? Alles bestens, hoffe ich doch?«
»Das heißt, sie braucht Sie nicht unbedingt«, sagt Audrey, ohne auf seine liebenswürdige Nachfrage einzugehen.
»Das will ich nicht hoffen! Inwiefern?« - er hält das heitere Geplänkel bewusst aufrecht.
»Insofern, als ich Sie fragen wollte, ob ein paar hoch- geheime Auslandstage in sehr bekömmlichem Klima, vier oder allerhöchstens fünf, von irgendeinem Interesse für Sie sein könnten.«
»Wie der Zufall es will, sogar von beträchtlichem Interesse, danke, Audrey. Unsere erwachsene Tochter wohnt momentan bei uns, von daher könnte es kaum besser passen, zumal unsere Tochter Ärztin ist«, fügt er stolz hinzu, aber Audrey scheint nicht weiter beeindruckt von der Tüchtigkeit seiner Tochter.
»Ich weiß nicht, worum es geht, und ich brauche es auch nicht zu wissen«, beantwortet sie eine Frage, die er nicht gestellt hat. »Wir haben einen dynamischen jungen Staatsminister eine Etage höher, Quinn heißt er, vielleicht haben Sie ja von ihm gehört? Er möchte Sie sofort sprechen. Er ist ein neuer Besen, falls das noch nicht bis in die Ödenei der Notfalllogistik gedrungen ist, frisch aus dem Verteidigungsministerium zu uns gewechselt - nicht unbedingt eine Empfehlung, ich weiß, aber was will man machen.«
Was redet sie da für ein Zeug? Natürlich ist das zu ihm durchgedrungen. Er liest schließlich die Zeitung. Er sieht Newsnight. Fergus Quinn, Parlamentsabgeordneter, allgemein bekannt als Fergie, ist ein schottischer Streithammel, der selbsterklärte Primitivling in den Reihen von New Labour. Im Fernsehen gibt er sich vollmundig und beklemmend tatendurstig. Außerdem sieht er sich als die Geißel, mit der das Volk die Bürokraten von Whitehall züchtigt - aus der Distanz eine empfehlenswerte Tugend, aber nicht ganz so anheimelnd, wenn man selbst ein Beamter Whitehalls ist.
»Sie meinen jetzt auf der Stelle, Audrey?«
»So würde ich das Wort sofort verstehen, ja.«
Das ministeriale Vorzimmer ist leer, das Personal längst heimgegangen. Die ministeriale Mahagonitür, solide wie Eisen, steht einen Spalt offen. Klopfen und warten? Oder klopfen und drücken? Er versucht eine Kombination aus beidem, hört: »Stehen Sie nicht einfach nur da. Kommen Sie rein und machen Sie die Tür hinter sich zu.« Er tritt ein.
Der massige Oberkörper des dynamischen jungen Staatsministers ist in ein mitternachtsblaues Dinnerjacket gezwängt. Mit einem Handy am Ohr steht er vor einem offenen Marmorkamin, in dem rote Papierflammen züngeln. Wie im Fernsehen ist er auch in natura untersetzt, mit Stiernacken, kurzgeschorenem rötlichem Haar und dem Gesicht eines Boxers, aus dem zwei schnelle, gierige Augen blicken.
Das vier Meter hohe Gemälde an der Wand hinter ihm zeigt einen bestrumpfhosten Staatsmann des achtzehnten Jahrhunderts, eine Säule des Empire. Für einen despektierlichen Moment, Resultat seiner Anspannung, erscheinen ihm die beiden so unterschiedlichen Männer als ein und derselbe. Quinn mag sich als Mann des Volkes gerieren, aber das Schmollen privilegierten Missvergnügens ist bei beiden das gleiche. Beide benutzen sie das gleiche Standbein und haben das Knie des Spielbeins leicht angewinkelt. Ist der dynamische junge Minister im Begriff, einen Straffeldzug gegen die verhassten Franzosen anzuordnen? Wird er im Namen von New Labour gegen die Dummheit des johlenden Pöbels wettern? Weder noch. Mit einem kernigen »Ich melde mich dann, Brad« in sein Telefon stapft er zur Tür, sperrt sie ab und dreht sich mit Schwung um.
»Sie sollen ein erfahrener Diplomat sein, stimmt das?«, sagt er anklagend in seinem sorgsam kultivierten Glasgower Akzent, nachdem eine eingehende Musterung seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt zu haben scheint. »Ein kühler Kopf, was immer das heißt. Zwanzig Jahre diversester Auslandseinsätze, um Human Resources zu zitieren. Die Diskretion in Person, nervenstark. Große Töne. Nicht dass ich unbedingt alles glaube, was ich hier erzählt bekomme.«
»Offenbar meint es jemand gut mit mir«, erwidert er.
»Und Sie sitzen jetzt auf dem Trockenen. Der Gesundheitszustand Ihrer Frau hat Sie am Auslaufen gehindert, richtig?«
»Nur während der letzten ein, zwei Jahre, Herr Minister « - etwas pikiert über das auf dem Trockenen -, »und derzeit habe ich völlig freie Hand, sehr zu meiner Freude.«
»Und Ihre derzeitige Stelle? Erinnern Sie mich kurz.«
Er setzt dazu an, seine vielen hochwichtigen Aufgaben zu skizzieren, aber der Staatsminister fällt ihm ungeduldig ins Wort.
»Schon gut, schon gut. Folgendes: Haben Sie je irgendwelche direkten Erfahrungen mit Geheimdienstarbeit gemacht? Sie ganz persönlich?«, betont er, als hätte sein Gegenüber noch ein anderes, weniger persönliches Ich.
»Geheimdienstarbeit in welchem Sinn, Herr Minister? «
»Schlapphüte. Spionagegeschichten.«
»Leider nur als Konsument. Gelegentlicher Konsument. Des fertigen Produkts. Nicht des Entstehungsprozesses, wenn das Ihre Frage ist.«
»Auch nicht bei diesen diversesten Auslandseinsätzen, von denen so lapidar die Rede war?«
»Zu meinem Bedauern waren besagte Auslandseinsätze weitgehend ökonomischer, kommerzieller oder konsularischer Natur«, erklärt er - wie immer, wenn er sich in die Enge getrieben fühlt, nimmt er Zuflucht zu bombastischen Wendungen. »Was nicht heißt, dass ich nicht ab und an Einsicht in den einen oder anderen Geheimbericht hatte - aber nichts Hochkarätiges, muss ich gleich dazusagen. Darin erschöpfen sich meine Einblicke, fürchte ich.«
Aber den Staatsminister scheint dieser Mangel an konspirativer Erfahrung eher zu befriedigen, denn über seine breiten Züge huscht ein selbstgefälliges Lächeln.
»Aber Sie sind eine verlässliche Kraft, richtig? Unerprobt vielleicht, aber verlässlich.«
»So möchte man sich natürlich gern sehen« - bescheiden.
»Je mit Terrorismusbekämpfung zu tun gehabt?«
»Wie bitte?«
»Terrorismusbekämpfung. Ja oder nein?« - als hätte er einen Idioten vor sich.
»Ich fürchte, nein, Herr Minister.«
»Aber es ist Ihnen ein Anliegen? Ja?«
»Was genau jetzt, Herr Minister?« - so beflissen, wie er nur klingen kann.
»Das Wohlergehen unserer Nation, was denn sonst! Die Sicherheit unserer Staatsbürger, wo immer sie sich aufhalten. Unsere Grundwerte in stürmischen Zeiten. Unser - ja, unser Erbe, wenn Sie so wollen« - so wie er das Wort spricht, ist es eine Klatsche für die Tories. »Sie sind keiner von diesen schlappschwänzigen Liberalen, die heimlich finden, dass die Terroristen das Recht haben sollten, die Welt in die Luft zu jagen, oder?«
© Ullstein HC (Verlag)
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Autoren-Porträt von John le Carré
John le Carré, geboren 1931 in Poole, Dorset, studierte in Bern und Oxford Germanistik, bevor er in diplomatischen Diensten u. a. in Bonn und Hamburg tätig war. Er lebt mit seiner Frau in Cornwall und London. 2011 wurde John le Carré mit der "Goethe-Medaille" für sein "eindrucksvolles humanistisches Plädoyer" in seinem Lebenswerk ausgezeichnet.Rezension zu „Empfindliche Wahrheit “
"Geschickt wechselt er zwischen den Zeiten, würzt die hochpolitischen Machenschaften mit Informationen über persönliche Schicksale und treibt die Geschichte rasant vorwärts.", SRF - Schweizer Radio und Fernsehen, Luzia Stettler, 05.12.2013Produktdetails
2013, 400 Seiten, Masse: 14,5 x 22 cm, Gebunden, Deutsch, Übersetzung: Roth, Sabine, Übersetzer: Sabine Roth, Verlag: BLANK, ISBN-10: , ISBN-13: 2100000116614
Kommentare zu "Empfindliche Wahrheit"
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mehr Kommentare16 von 27 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
brauchnix, 26.05.2015
Es war mein erstes Buch von le Carré – auch wenn ich schon einige seiner Buchverfilmungen mit Begeisterung gesehen habe. Spionage ist nicht hundertprozentig mein Genre. Aber wenn schon Spionageroman, dann doch bitte einen vom Altmeister.
Mit scharfer Feder und ausgefeiltem Sprachwitz erzählt le Carré einen durch und durch ausgeklügelten Plot in dem sich korrupte Politiker, illoyale Agenten, geheimdienstliche Morde und ähnlich genretypisches aneinanderreihen und den Leser nicht zur Ruhe kommen lassen. Und auch wenn hier die geballte Spionagekraft auf einen herniedergeht, so ist das Buch nie überzogen oder gar unglaubwürdig. Was ja schon ein bisschen Angst macht, denn man glaubt dem Autor jedes Wort seiner Fiktion.
Die nationale Geheimhaltungspflicht treibt hier mal wieder gefährliche Blüten und nach den aktuellen Geschehnissen in der realen Welt liest man den Roman besonders aufmerksam und mit dem dumpfen Gefühl, dass hier etwas gehörig falsch läuft in der westlichen Welt.
Die Charaktere sind glaubwürdig und man fiebert mit ihnen mit und versucht für sich selbst zu ergründen, wie man selber entscheiden würde, wenn man in ähnlichen Situationen wäre. Als ist das Buch der beste Beweis, dass auch eine erfundene Geschichte durchaus Wahrheit und Wahrhaftigkeit in sich bergen kann.
Mit hat das Buch wirklich gut gefallen. Vor allem der sarkastische Erzählstil
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janein16 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Helga G., 27.12.2015
Le Carré erfindet sein Genre nicht neu, aber diesmal hat er durchaus einen erfrischend jungen Erzählton für diesen Spionagethriller gewählt. Ich gebe zu, mir ist es an manchen Stellen ein bisschen zu humurvoll und das Augenzwinkern hätte manchmal gerne einem kräftigen Schusswechsel weichen dürfen. Aber vielleicht ist ja ein Spionagethriller doch mehr etwas unblutiges mit viel Hintergründigem und Unterschwelligem.
Das Tempo war anfangs gemächlich und man hatte Zeit, sich in die Zeit, die Orte und die Personen einzufinden. Dann beginnt ein Verwirrspiel, in dem jeder sein eigenes Spiel zu spielen scheint, manch einer die Seiten wechselt oder man glaubt es zumindestens und der erste Schein gerne mal trübt. Jeder belügt jeden, die Moral bleibt allerorten auf der Strecke. Auch Minister und andere hohe Tiere nutzen ihre Macht und spinnen Intrigen. Es gibt natürlich ein paar Tote und es drohen Enttarnung und Kriegsausbruch.
Ich habe das Buch zügig durchgelesen, was für die Handlung auch besser ist, da man sonst schon mal den Faden verlieren könnte. Für mich war es etwas zu verkopft um die volle Punktzahl zu bekommen. Aber der gute Schreibstil des Autors und sein hervorragendes Wissen über Politik und Machtstrukturen, über Geheimdienste und menschliche Abgründe machen das Buch trotzdem zu einer interessanten Lektüre, die meiner Meinung nach mal wieder das Potential zur Verfilumung hat.
Gute 4 Sterne von mir.
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janein12 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
bblubber, 27.04.2015
Ich habe von le Carre ja noch nichts gelesen aber mein Interesse wurde durch die Leseprobe durchaus geweckt. Echte Spionagethriller von einem Alt-Meister des Fachs sollte man durchaus mal probieren. Leider habe ich mich etwas schwer damit getan. Dies lag wohl hauptsächlich am Erzähltempo, dem für meinen Geschmack etwas die nötige Geschwindigkeit fehlte, um mich bei der Stange zu halten. Der sarkastische Ton hat mir durchaus gefallen, allerdings sind die Protagonisten teilweise etwas zwiespätige Charakter und ich tat mir schwer damit, einen Helden für mich auszumachen. Das kann natürlich auch am Genre liegen, welches sicherlich mit den Begriffen Gut und Böse besonders stark spielt und in dem Heimlichkeiten und Lagerwechsel ebenso dazu gehören, wie doppelte Identiätten und doppelte Spielchen.
Die Aktualität ist sicherlich gegeben - wie wohl in den letzten 50 Jahren immer wieder, wenn man all die Spionageskandale zusammenzählt. Dennoch fehlte mir irgendwie etwas die Aktion und der Unterhaltungsfaktor, die beide neben Informationen und Strategiegeplänkel zurückstehen mussten. Nicht ganz mein Fall.
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janein12 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
k., 11.12.2013
Ein Geheimdienst-Thriller.Es geht um eine Geheimoperation in der englischen Kronkolonie Gibraltar. Dabei ist etwas schief gelaufen, was natürlich verheimlicht werden soll. Es geht um die direkt Beteiligten bzw. Ausführenden, um Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes sowie die Rolle und Verwicklungen des britischen Aussenministeriums und privaten Militärdienstleistern.
Der Klappentext versprach mehr Spannung, als der Roman dann halten konnte.Der eher trockene Sprachstil des Autors, dieser Berichtstil, der meiner Meinung nach oftmals in einem etwas grossen Raster erzählt, hat mir persönlich nicht so gut gefallen, da man als Leser mit den Protagonisten nicht besonders warm geworden ist und man sich die inneren Spannungen der Protagonisten sowie die Tragweite von Situationen selber dazu denken muss.
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janein